Moorheide im Neustädter Moor mit kleinem Erosionskomplex.
„Heile-Haut-Flächen“ sind die wertvollsten Flächen der Hochmoore und sie kommen bei weitem nicht in allen Hochmooren vor. Im Neustädter Moor gibt es einen großen „Heile-Haut-Bereich“. Die Mooroberfläche wurde nie angetastet, d.h. die Flächen wurden nicht abgetorft und ihre charakteristische kleinräumige Vegetationsstruktur ist Rückzugsgebiet vieler Arten, die ausschließlich im Hochmoor vorkommen. „Heile-Haut-Flächen“ sind auch die Samenbank/Quellen bei der Wiederbesiedlung zuvor abgetorfter Moorflächen in der Nachbarschaft.
Hochmoortypische Pflanzenarten bilden ein kleinteiliges Mosaik und ihre Zusammensetzung hat sich im Laufe der Jahrtausende erst in den vergangenen Jahrhunderten leicht verändert. Eine Beeinträchtigung hat durch benachbarte industrielle Abtorfung stattgefunden, was eine Schwächung der natürlichen Hochmoorflächen zur Folge hatte. Hohe Nährstoffeinträge (vor allem Stickstoff) aus der Luft haben ihr Übriges dazu beigetragen.
Die Moorwasserstände der „Heile-Haut-Flächen“ sind also durch umliegende ehemalige Abtorfungsflächen, ob bäuerlicher Handtorfstiche oder industrielle Abtorfung, negativ beeinflusst. Sie sollen durch innovative Maßnahmen stabilisiert und auf ein hochmoortypischeres Niveau angehoben werden.
Weitere Maßnahmen dienen dem Erhalt und der Verbesserung der hochmoortypischen Artenvielfalt. Durch suboptimale Wasserstände können Birkensämlinge keimen und sich zu Jungbirken entwickeln. Vereinzelt wachsen auch Kiefern auf. Diese aufgelaufenen Gehölze werden mit unterschiedlichen Maßnahmen entfernt.
Die Pilotmaßnahme Spundwandeinbau findet ebenfalls auf Heile-Haut-Flächen und deren Rand statt.